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Theresienklang: Statements

„Ich werde nie verstehen, dass man Menschen, egal welcher Religion, maschinell vernichten will. Es ist ein großer Schmerz, mit dem ich nicht fertig werde. Dass ich noch lebe ist Glück. Trauern kann man nur für die, die man kannte. Man kann nicht für sechs Millionen trauern. Ich will sagen, dass die Menschen tolerant sein sollten und auf die Sprache achten müssen, denn der Hass fängt mit der Sprache an“.
Helga Pollak-Kinsky 

Die Stadt hat in den Märztagen 1938 in beispielloser Ekstase den „Führer“ begrüßt, hat zugesehen, wie wir aus unseren Berufen, aus unseren Wohnungen vertrieben, wie wir gequält und gepeinigt wurden.
Sie alle haben zugesehen ...
Weil es kein Wort, keinen Ausdruck, keine Vorstellung für alle diese Bestialität gibt, kann ich auch nicht schimpfen, wie es die anderen tun. Jedes Wort des Hasses, gemessen an dem großen Unglück, das uns betroffen, erscheint mir zu klein und zu profan.

Aus einem Brief von Helgas Vater, Otto Pollak, Wien

„Wir wussten, dass wir uns spät kennen gelernt hatten. Aber wir dachten – oder ich dachte – wir hätten noch unendlich viel Zeit miteinander, mindestens noch zehn Jahre, denn Helga war wie eine junge Frau. Jeder, der sie kennenlernen durfte, vergaß nach kurzer Zeit ihr Alter. Sie war klug, offen, lachte viel und war immer interessiert an guten Gesprächen. Wir haben viel Schönes miteinander erlebt, sie liebte mich, meine Familie, und wir liebten sie.“
Tanja Eckstein